Nahaufnahme einer gelben EPIRB-Notfunkboje (rescueME EPIRB3) vor einem tosenden, dunkelblauen Meer. Die Antenne ist ausgeklappt, der Hintergrund zeigt starke Wellen, die auf eine Notsituation auf See hinweisen könnten.

EPIRB Ratgeber – Die Notfunkbake für Ihre Sicherheit auf See

Sicherheit an Bord ist kein Nebenthema, sondern lebenswichtig – besonders bei Langfahrten, Überführungen oder Törns außerhalb der Küstengewässer. Wer sich auf See in Not befindet, braucht eine Möglichkeit, verlässlich und weltweit einen Notruf abzusetzen. Eine EPIRB (Emergency Position Indicating Radio Beacon) ist dafür das international anerkannte und bewährte Rettungsmittel. Sie funktioniert satellitengestützt, ist unabhängig vom Bordnetz und alarmiert im Ernstfall zuverlässig die zuständigen Rettungseinheiten – inklusive genauer Positionsdaten, wenn sie mit GPS ausgestattet ist.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie EPIRBs funktionieren, worauf Sie beim Kauf achten sollten, welche rechtlichen Vorgaben gelten und welche Unterschiede zwischen den Modellen bestehen.

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Was ist eine EPIRB und wie funktioniert sie?

Die Abkürzung EPIRB steht für Emergency Position Indicating Radio Beacon. Es handelt sich dabei um eine Notfunkbake, die speziell für den Einsatz in der Schifffahrt entwickelt wurde. Sie ist so konzipiert, dass sie im Notfall ein Signal absetzt, das über das COSPAS-SARSAT-Satellitensystem weltweit empfangen und an die zuständigen Rettungszentralen (MRCC – Maritime Rescue Coordination Centres) weitergeleitet wird.

Je nach Modell erfolgt die Aktivierung automatisch durch Wasserkontakt oder manuell per Hand. Bei Kategorie-I-Modellen wird die EPIRB so installiert, dass sie sich bei einem Untergang automatisch aus ihrer Halterung löst und selbstständig zu senden beginnt – selbst wenn niemand mehr eingreifen kann.

Signalverlauf im Notfall:

  1. Auslösung der EPIRB – manuell oder automatisch
  2. Übertragung auf 406 MHz – via Satellit an COSPAS-SARSAT
  3. Weiterleitung an MRCC – mit individuellen Geräte- und Positionsdaten
  4. Koordination von Rettungseinsatz – auf Basis der übermittelten Informationen
  5. Zusätzliche Ortung – über 121,5 MHz Peilsender oder AIS
Illustration der EPIRB-Funktion bei Seenot: Notfunkboje sendet GPS-Signal über Satelliten an Rettungszentrum, Hubschrauber und Schiff eilen zur Hilfe.

EPIRB vs. PLB, SART und AIS MOB – Was ist was?

Neben EPIRBs gibt es eine Reihe weiterer Rettungsgeräte, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, aber unterschiedliche Funktionen erfüllen.

  • PLB (Personal Locator Beacon):
    Kleine, tragbare Notfunksender für den persönlichen Gebrauch – ideal für Alleinsegler oder als Ergänzung zur EPIRB. Keine automatische Auslösung, geringere Sendedauer.
  • AIS MOB Geräte:
    AIS-basierte Notfallsender für Mann-über-Bord-Situationen. Sie senden ein UKW-Signal, das von Booten mit AIS-Empfängern in einer Entfernung von etwa 7 Seemeilen empfangen wird. Keine globale Satellitenverbindung, daher nur lokal nutzbar.
  • SART (Search and Rescue Transponder):
    Radartransponder, die bei Radarabtastung ein Signal zurücksenden – wichtig für Feinortung durch Rettungsfahrzeuge. Funktionieren nicht über Satellit.

Arten von EPIRBs – Kategorien, Technik und Funktionen

Kategorie I – Automatisch auslösende EPIRBs

Diese Modelle befinden sich in einer sogenannten Float-Free-Halterung. Im Falle eines Untergangs lösen sie sich automatisch, treiben an die Wasseroberfläche und beginnen mit der Sendung. Sie sind besonders für Hochseetörns, Offshore-Yachten und Fahrtensegler geeignet.

Kategorie II – Manuell auslösende EPIRBs

Diese EPIRBs werden von Hand aktiviert. Sie sind günstiger, kleiner und können flexibler mitgeführt werden. Sie eignen sich gut für Küstensegler oder als Backup-Gerät.

Zusatzfunktionen moderner EPIRBs:

  • GPS-Ortung: Exakte Positionsbestimmung mit einer Genauigkeit von wenigen Metern.
  • AIS-Integration: Integration eines AIS MOB – hilfreich bei der Rettung durch nahe Schiffe.
  • 121,5 MHz Peilsender: Für die Feinortung durch Flugzeuge oder Schiffe mit Peilgerät.
  • RLS (Return Link Service): Rückmeldung über Satellit, dass der Notruf empfangen wurde.

Registrierungspflicht und rechtliche Vorgaben

In Deutschland (wie auch international) besteht eine Registrierungspflicht für alle EPIRBs, da nur so im Ernstfall die richtigen Rettungsketten in Gang gesetzt werden können. Die Registrierung erfolgt bei der Bundesnetzagentur, Außenstelle Hamburg, Bereich Seefunk.

Registrierungsdaten:

  • Schiffsname, MMSI-Nummer, Rufzeichen
  • Eigner- und Notfallkontaktinformationen
  • Gerätetyp, Seriennummer und Codierung

Der große Vorteil der Registrierung: Bei der Auslösung liegen dem zuständigen MRCC (Rettungsleitstelle See) sofort die Schiffsdaten sowie die Notfallkontakt-Daten vor um schnellstmöglich eine optimale Rettung zu koordinieren. Das spart Zeit und verhindert Fehlalarme.

Was macht eine gute EPIRB aus? – Kaufberatung im Detail

Beim Kauf einer EPIRB sollten Sie auf folgende technische und funktionale Merkmale achten:

1. Batterielebensdauer und Wartung

Die Batterien sind in der Regel für 5 bis 10 Jahre ausgelegt. Nach Ablauf dieser Frist müssen sie fachgerecht ersetzt und das Gerät neu programmiert und geprüft werden. Eine nicht intakte Batterie bedeutet: keine Garantie auf Sendefunktion oder ausreichende Sendedauer – das kann lebensgefährlich sein.

2. Sendeleistung und Empfangsqualität

Standard ist eine Sendeleistung von 5 Watt auf 406 MHz. Ein zusätzliches 121,5 MHz-Signal für die Peilung sollte enthalten sein. Hochwertige Antennentechnologie erhöht die Ortungsgeschwindigkeit.

3. GPS oder Nicht-GPS

Eine EPIRB mit integriertem GPS überträgt den Standort präzise – ohne GPS ist via Satellit nur ein grobe Ortung nach einem längerem Zeitraum möglich. Für Fahrtensegler ist GPS deshalb Pflicht.

4. Größe, Form und Schwimmfähigkeit

Kompakte Geräte lassen sich leichter verstauen, schwimmfähige Modelle treiben aufrecht mit sichtbarer LED-Leuchte – besonders wichtig bei Nacht oder schlechten Sichtverhältnissen.

5. Temperaturbereich und Schutzklasse

Geräte sollten bei -20 bis +55 °C einwandfrei funktionieren und mindestens die Schutzklasse IPX7 (besser: IPX8) aufweisen.

Installation an Bord – So platzieren Sie Ihre EPIRB richtig

Kategorie I EPIRBs (automatisch)

Diese Modelle müssen so installiert werden, dass sie sich bei Untergang frei aus der Halterung lösen und an die Wasseroberfläche aufsteigen können. Geeignete Stellen sind außenbords am Aufbau oder in der Nähe des Cockpits niemals in Schapps oder unter Deck.

Kategorie II EPIRBs (manuell)

Sie sollten in einem festen, sichtbaren und im Notfall gut zugänglichem Halter montiert sein – etwa an der Niedergangswand, nahe der Notfalltasche oder in der Nähe des Kartentisches.

Generell gilt:

Die Crew sollte über Position, Bedienung und Testfunktionen informiert sein. Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen.

Wartung und regelmäßige Tests – Funktionssicherheit erhalten

Moderne EPIRBs verfügen über Selbsttestfunktionen, mit denen sich Sendeleistung, Batterie-Status und LEDs überprüfen lassen. Diese sollten regelmäßig gemäß den Anweisungen des Herstellers durchgeführt werden.

Wartungspunkte im Überblick:

  • Selbsttest (wenn erforderlich)
  • Prüfung des Ablaufdatums der Batterie
  • Sichtkontrolle auf Risse, Korrosion, lose Bauteile
  • Nach Wasserkontakt immer vollständige Trocknung und Sichtprüfung

Wurde eine EPIRB ausgelöst (auch versehentlich), muss sie unbedingt beim Hersteller oder zertifiziertem Fachhändler überprüft werden. Ohne eine solche Prüfung sollte die EPIRB nicht mehr eingesetzt werden.

Fazit – Eine kleine Box mit großer Wirkung

Die EPIRB ist eines der wichtigsten Sicherheitsgeräte an Bord – besonders auf hoher See, fernab von Mobilfunk und anderen Möglichkeiten einen Notruf abzusetzen. Sie gibt die Gewissheit, dass im Ernstfall ein Hilferuf zuverlässig ausgesendet und empfangen wird. Eine korrekt installierte, registrierte und regelmäßig getestete EPIRB kann Leben retten.

Wer Verantwortung für Crew und Schiff übernimmt, sollte auf dieses Gerät nicht verzichten – egal ob auf der Langfahrt, beim Hochseesegeln oder auf dem Atlantiktörn. Und wer sicher sein will, dass seine Ausrüstung im Notfall funktioniert, findet bei compass24.de das passende Modell – inklusive Beratung und Zubehör.